neue Männer – alte Zeiten
In der Evangelischen Akademie in Bad Tutzing ging es um die veränderte Familienrolle des Mannes, vom abwesenden Familienernährer hin zu mehr Verantwortung für die Betreuung und Erziehung der Kinder. In der Psychologie und Bindungsforschung wurde die Rolle des Vaters für die Kinder in den letzten Jahrzehnten neu bewertet. Eine partnerschaftliche Aufteilung der Haus- und Familienarbeit liegt nicht nur im Interesse der Frauen, die eigene Berufskarrieren verfolgen, sondern bereichert auch das Männerleben um Dimensionen jenseits der Berufstätigkeit. Viele Paare scheitern daran, eine partnerschaftliche Aufteilung der Aufgaben auch nach der Geburt der Kinder fortzusetzen. In vielen Betrieben werden engagierte Väter misstrauisch betrachtet und als „nicht karrieretauglich“ angesehen. Eine große Mehrheit der Väter wurde gerne ihre Arbeitszeit auf 25-30 Wochenstunden reduzieren, 30% der Väter arbeiten aber mehr als 45 Wochenstunden. In Betreuungseinrichtungen und bei Freizeitangeboten fühlen sich engagierte Väter unter lauter Müttern bzw. Frauen oft nicht richtig angenommen. Zu guter Letzt muss die Rechtssprechung nach Trennungen nicht nur die Erwerbstätigkeit sondern auch die Betreuungsleistung von Vätern anerkennen und in den Urteilen über die Aufteilung von Kosten und Betreuungszeiten fair berücksichtigen.