Bericht „Väter als Chance“ in Kindergärten und Kitas
Wissenschaftliche Beobachtungen zeigen, dass es kleine, meist subtile, Unterschiede in der Interaktion zwischen Männern bzw. Frauen und dem Kind gibt. Zum Beispiel bei der Auswahl des Spielmaterials. Dies geschieht meist unbewusst, hat aber dennoch eine Auswirkung auf die Ausbildung des Geschlechterrollenbildes des Kindes. Männer als Ergänzung zum ausschließlich weiblichen pädagogischen Personal sind also eine Chance für den Kindergarten. Väter und andere männliche Personen sollen gestärkt und ermutigt werden im Kindergarten aktiv mitzuwirken. Dazu braucht es ein väterbewusstes Konzept und handfeste, niedrigschwellige Angebote, an denen Väter sich gerne beteiligen, und wo sie miteinander bzw. voneinander lernen können.
Im Frühjahr 2017 hat „väter aktiv“ zwei Kindergärten und drei Kitas im Burggrafenamt ein Pilotprojekt vorgestellt. Das Projekt verfolgt folgende Ziele:
* Väter auf verschiedenen Kommunikationsebenen anzusprechen und für ein Engagement in der Elternarbeit zu gewinnen
* Väter als aktiver Part in der pädagogischen Arbeit zu gewinnen und so den Kindern auch männliche Bezugspersonen zu bieten
* in weiterer Folge ev. auch männliches Kindergartenpersonal zu gewinnen
Das Projekt war in drei Phasen gegliedert:
1. Erhebung
2. Umsetzung
3. Evaluation und Ausblick
Am 8. Juni 2017 wurde ein Workshop mit Univ.Ass. Dr. Johannes Huber von der Universität Innsbruck, dem Autor der Studie „Stärkung von Vaterschaft in Politik, Arbeitswelt, Bildungsinstitutionen und sozialen Diensten“ organisiert. Auf Grundlage des Kapitel „Väter in frühpädagogischen Einrichtungen – auf dem Weg zu einer väterfreundlichen Institution“ wurden Überlegungen und Methoden für eine vätersensible Zusammenarbeit mit Eltern im Kindergarten bzw. der Kita diskutiert.
Zwischen Frühjahr und Herbst 2017 wurde das Projekt zuerst der jeweiligen Leitung vorgestellt und die Finanzierung geklärt. Im nächsten Schritt wurde das Projekt dem jeweiligen Team präsentiert und bisherige Aktivitäten bzw. Erfahrungen zum Thema gesammelt:
– „Feier für und mit Eltern – alle Kinder warten gespannt auf das Eintreffen der Eltern – alle Eltern sind da, nur ein Vater fehlt noch (er hat seinem Sohn versprochen zu kommen) – das Kind versucht krampfhaft die Tränen zurückzuhalten, schafft es nicht – in der Mitte der Feier kommt der Vater – die strahlenden Augen des Sohnes sind mir bis heute in Erinnerung geblieben“.
– „Ein Kind hat sich sehr gefreut, dass der Vater (nachdem sich die Eltern getrennt hatten) zur Martinsfeier kam und saß die ganze Zeit neben ihm. Für mich war dieses Erlebnis sehr berührend. Der Beweis, wie wichtig ein Vater für ein Kind ist“.
– „Ein Vater führte mit mir das „Erstgespräch“ seines Kindes. Er konnte mir ausreichend Informationen über sein Kind mitteilen, sodass ich beim Eintritt des Kindes im Kindergarten aufgrund der mir im Vorfeld übermittelten Informationen gezielt auf die Bedürfnisse, Interessen… eingehen konnte. Der Vater tauscht sich mit mir stets beim Bringen und Holen seiner Kinder aus und ist sehr gut über unsere Arbeit informiert. Sowohl Vater als auch Mutter sind beide am Bringen und Abholen der Kinder beteiligt und beide tauschen sich aus. Dieses Erlebnis, bzw. das gesamte Einbringen des Vaters in den Kindergartenalltag überraschte mich positiv“.
Männer sind oft unkomplizierter, machen Verabschiedungen kürzer, bei Mitteilungen über kleinere Verletzungen reagieren Väter häufiger weniger emotional. Informationen z.B. Einladungen geben wir lieber an Mütter weiter. Oft ist es so, dass Kinder eine sehr enge Beziehung zur Mutter haben und es ist dann der Vater, der das Kind am Anfang des Kindergartenjahres in den Kindergarten begleitet.
– Die Abwesenheit der Väter führe ich immer ausschließlich auf ihre Berufstätigkeit zurück! Es wäre mir noch nie eingefallen, sie mit Desinteresse oder gar Unfähigkeit zu interpretieren. Ich empfange die Väter immer, erst letztlich bei der Martinsfeier sehr herzlich und auffällig wertschätzend; manchmal danke ich für die Präsenz
– „Ein Kollege(!) erzählte mir, dass er als einziger Vater an einem Elternabend seines Sohnes in dessen Kindergarten dabei war. Beim Kennenlernspiel kam er als letzter an die Reihe, da die Mütter sich nicht trauten ihm den Ball zuzuspielen (so seine Worte). Er sagte mir, dass er sich wie ein „Aussätziger“ gefühlt habe. Seither versuche ich zwischen Müttern und Vätern keinen Unterschied zu machen – alle gleich anzusprechen“.
Im Herbst wurde mit den Erhebungen des Ist-Zustandes mittels Fragebögen begonnen. Am Beginn stand eine Gruppendiskussion im Team zur Väterarbeit allgemein. Mittels der Erhebungsbögen wurde der subjektive Eindruck über die vermutete Beteiligung von Vätern mit deren tatsächlichem Engagement verglichen (Bring- und Abholsituation sowie die Teilnahme der Eltern an bestimmten Gruppenaktivitäten). Weiters wurde mittels eines Fragenkatalog sowie einer Checkliste die Väterfreundlichkeit im Kindergarten erhoben. Danach wurden die Fragebögen von Michael Bockhorni ausgewertet und im Team präsentiert.
Einige gesammelte Aussagen der Mitarbeiterinnen:
– Wertehaltungen haben immer mit mir persönlich zu tun mit meinem biographischen Erlebnis- und Erfahrungshintergrund, mit meinem persönlichen Vaterbild und Männlichkeitsbild, das ich als Tochter, bzw. Frau in mir trage. Ich ertappe mich beim traditionellen Modell des arbeitenden geldverdienenden Mannes, der seine Familie erhält, muss aber auch sagen, dass ich es in der Praxis oft bestätigt bekomme, wenn die Väter in Arbeitskleidung ihre Kinder bringen/holen und ihre Eile bezüglich Arbeit ausdrücken. Gleichzeitig erfahre und erlebe ich privat und auch beruflich die männliche Rolle als eine emotional sehr stark besetzte Rolle, als beschützenden, interessierten und engagierten Elternteil, der mit aller Präsenz seinen Raum einnimmt. Das begrüße ich sehr und erfreue mich an diesem Modell, das mir persönlich als Tochter verwehrt war.
– bei Übergabegespräche mit Vätern wird gute Wahrnehmung der Kinder beobachtet, auch die die „organisatorischen“ Elternpflichten werden von den Vätern übernommen, positive Rückmeldungen
– Anzahl der aktiven Väter nimmt zu, speziell seit der Kindergarten schon ab 7:30 geöffnet
– gutes Gespräch mit „Migrationsvater“ nach heftigen Wortwechsel, als sich sein Kind verletzt hatte. Im Heimatland sind körperliche Züchtigungen üblich, dafür eher keine Elternarbeit. Migrationsvätern ist gute Bildung und damit bessere Zukunftschancen für Kinder wichtig.
Kinder motivieren eigene Vätern, wenn sie sehen, dass sich andere Väter engagieren
– Bei den Elternabenden sind ca 70% Mütter und 30% Väter. Väter sind bei der Wahl zum Elternvertreter sehr zurückhaltend, vielleicht auch weil Elternbeiratssitzungen meist am Vormittag oder Nachmittag stattfinden und Männer eher den ganzen Tag arbeiten. Frauen haben durch ihre Teilzeitarbeit leichter die Möglichkeit, ihre Arbeitszeit zu verschieben.
Die Vorgespräche, Zufriedenheitsgespräche und unterstützende Gespräche führen fast ausschließlich die Mütter, die Eingewöhnung wird in einigen Fällen auch von Vätern übernommen, der Informationsaustausch bei den täglichen Gesprächen wird auch mit jenem Teil der Väter geführt, welche die Kinder bringen oder abholen. „Wir staunen immer wieder, wie hoch die aktive Beteiligung der Väter bei Elternabenden, bei Festen, oder auch bei alltäglichen Aktivitäten in unserer Gruppe ist. Das war vor 20 Jahren noch ganz anders!“
Zum Abschluss der ersten Phase wurde ein Väterabend vorbereitet. Mit der Leitung wurde die Vorbereitung besprochen und bei der Formulierung der Einladung unterstützt. Ein Kindergarten fügte einen Fragebogen an die Väter dazu (Wie fühle ich mich im Kindergarten?, Welche Tätigkeiten mache ich gerne mit meinem Kind?, Welche Tätigkeiten oder Ideen kann ich mir vorstellen in den Kindergarten einzubringen?).
Im Jänner bzw. Februar 2018 sind zwischen einem Dutzend und knapp 30 Väter der Einladung gefolgt. Das Projekt wurde kurz vorgestellt und anschließend in einem kurzen Vortrag die Wichtigkeit des Vaters in der Erziehung.
zur Bedeutung des Vaters für die kindliche Entwicklung:
Väter spielen schon sehr früh eine wichtige Rolle bei bei der Entwicklung für Neugier für und die Auseinandersetzung mit der Umwelt. Sie sind ein wichtiger „Ankerpunkt“, wenn die Kinder sich von der (vertrauten) Mutter trennen um die Umwelt zu entdecken. Wenn die Kinder dabei bestärkt und gelobt werden, dann stärkt dies das Selbstvertrauen und ihre Autonomie.
Das sog. „wilde Spiel“ (hochwerfen, toben, rangeln, Grimassen schneiden …) das Väter oft mit den Kindern spielen ist ein wichtiges Lernfeld für den Umgang mit starken Gefühlen bzw. Empfindungen (Angst, Schrecken, Schmerz aber auch Euphorie und Freude), das Grenzen überschreiten, das Grenzen setzen und die Kommunikation darüber.
Väter sind wichtige Rollenvorbilder sowohl für die Söhne als auch für die Töchter. Sie können bei ihnen Risikobereitschaft bzw. Begeisterung für Technik und Sport fördern. Ebenso den Söhnen zeigen, dass auch Männer im Haushalt tätig sind und eine fürsorgliche Seite haben. Ausschlaggebend dabei ist aber auch wie die Mütter darauf reagieren.
Väter, die aus beruflichen Gründen nicht soviel Zeit für die Kinder haben, können trotzdem Interesse am Alltag des Kindes zeigen (Kindergarten, Schule, Freunde bzw. Freundinnen, …), um sich dann auch zu wichtigen Situationen einbringen zu können.
Abschließend kann gesagt werden, Männer machen das Gleiche wie Frauen, nur eben anders.
Weiters wurden die Ergebnisse der Erhebung im Kindergarten bzw. Kita erläutert. In einem Kindergarten wurde in Arbeitsgruppen mögliche Angebote gesammelt und umgesetzt.
– Erdbeeren pflanzen, Blumentöpfchen bemalen, Flying Fox Seilrutschen bauen
Schloss aus Holz bauen
– mittels „Geschichtenwürfel“ Geschichten erfinden und erzählen
Fußball und Minigolf spielen
– Freiwillige Feuerwehr besucht, Vorführung einer Drohne
Probelokal der Musikkapelle besucht, gemeinsam musiziert
Fast alle Aktivitäten wurden dann auch noch bei einem großen Abschlussfest vorgestellt bzw. wiederholt.
Im anderen Kindergarten gab es zum Vatertag ein erweitertes Programm des üblichen „Vatertagfrühstücks“. Ab 7:30 haben über 30 Väter mit ihren Kindern den Alltag und die verschiedenen Angebote des Kindergarten in allen Räumen aktiv kennengelernt. Die Angebote sind aus den Wünschen von Vätern entstanden. Einige Beispiele:
– Singen und musizieren
– Spiele im Garten
– Fußball spielen im Turnraum
– Ein Bilderbuch vorlesen in der Kindergartenbibliothek
In allen Räumen gab es die Möglichkeit zum gemeinsamen Spielen. Ein gutes Frühstück war für alle vorbereitet. Um 10.00 trafen sich dann alle Kinder in ihrer Gruppe zum Morgenkreis, gemeinsam mit ihren Vätern.
einige Auszüge aus den Rückmeldungen der Vätern:
– „Danke fürs superleckere Vatertagsfrühstück. Nicht nur die Kinder haben den Vormittag genossen, sondern auch wir Väter. Wir waren in der Holzwerkstatt und durften das Ergebnis mit nach Hause nehmen. Es steht jetzt voller Stolz in unseren Wohnzimmer.Ein großes Dankeschön an alle Beteiligten!“
– „Mein Jüngster war frühmorgens schon Feuer und Flamme und wollte schon eine halbe Stunde früher los. Er musste mir ja alles zeigen!!! Als erstes ging es in die Holzwerkstatt, wo er mir euphorisch alles erklärte und wir uns gemeinsam entschieden, eine Seilbahn zu basteln. Er war mit viel Eifer dabei und hatte immer wieder neue gute Ideen, wie man eine Seilbahn gestalten kann. Nach getaner Arbeit setzten wir uns auch zum „Halbmittog“… viel Zeit war nicht, weil wir mussten noch unbedingt in die Turnhalle! Dort wurde schon fleißig Fußball gespielt. Wir spielten sofort mit und hatten viel Spaß. Es war ein richtiges Spiel mit Schiedsrichter und Toren. Die Kids haben logischerweise gewonnen. Es war ein richtig gelungener Vormittag, der uns viel Freude machte und mir als Vater den Kindergartenalltag näher brachte.“
– „Wir haben zusammen eine Geschichte gelesen, mit Holz ein Herz für die Mammi gebastelt, wir waren im Bewegungsraum, das alles war sehr interessant. Es war alles gut organisiert und dafür bedanke ich mich sehr“.
Einige Beobachten der pädagogischen Fachkräfte:
+ Väter sind mit den Kindern selbständiger, als die Müttern beim Muttertag. Sie sind weniger lange beim Kaffee und mit ihrer Aufmerksamkeit mehr bei den Kindern (ignorieren z.B. das Handy Läuten)
+ Vorleseaktion ist gut angekommen (wollen das zu einem anderen Tag wiederholen)
Im Mai 2018 fand in diesem Kindergarten auch ein Vater-Kind Erlebnistag statt, welcher von einer Gruppe Väter vorbereitet wurde. 50 Väter mit 65 Kindern und einigen pädagogischen Fachkräften wanderten gemeinsam zu einer Wiese mitten im Wald, die ein Bauer zur Verfügung gestellt hat. Groß wie Klein erlebten einen wunderbar gemütlichen Tag mit tollen Erfahrungen und Abenteuern. Auch die pädagogischen Fachkräfte haben den Tag mit strahlenden Kindergartenkindern und Vätern genossen.
Hier einige Rückmeldungen der Väter:
– „Der Vaterwandertag war ein sehr lustiger und unterhaltsamer Tag. Der Austausch mit den anderen Vätern, auch zum Thema Kindererziehung, brachte mir viele neue Erkenntnisse, ich freue mich schon auf den nächsten Väterwandertag.“
– „Der teils steile Wanderweg von der Niederlananer Kirche zum Finsterbichlhof wurde von den meisten Kindern recht tapfer in Angriff genommen; einige Kinder, wie auch meine Tochter Hannah wurden teils auf den Schultern getragen. Am Finsterbichl sichten wir einen Platz zum Verweilen und die Kinder sind gleich gruppenweise dem Spielen nachgegangen, so wurde z.B. eine Höhle aus Ästen gebaut, Pfeifen gebastelt, bei denen die Kinder eine Menge Spaß hatten. Die Kinder haben sich gut unterhalten: es wurde nicht gestritten, nicht gekämpft, nicht geschimpft,… es war eine gute harmonische und nette Stimmung zwischen den Kindern, zwischen den Kindern und Vätern und auch zwischen den Vätern untereinander. Zum Essen gab es Würstchen, die von ein paar Vätern und mir zusammen gegrillt wurden. Nach diesen schönen Stunden haben Hannah und ich als eine der Letzten den Rückweg angetreten; diesmal musste ich sie nicht auf den Schultern tragen, sondern sie durfte mit mir mit dem Jeep nach Lana zurückfahren. Dies war für sie noch die Krönung zum Abschluss des Ausfluges. Ich fand, es war ein gut gelungener Vater- Kind –Ausflug, der es durchaus wert wäre, jederzeit zu wiederholen.“
– „Splendida iniziativa nata per rafforzare ed avvicinare i bimbi ai loro papà, riuscita perfettamente. Durante il “duro” percorso mia figlia Martina, per stare il più vicino possible al suo papà, ha deciso di salire affetuosamente sulle sue spalle (più uniti di così…). La location era perfetta con ampi spazi che hanno tenuto occupati papà e figli nelle più svariate ed originali attività: chi con la realizzazione di fischietti intagliati nel legno, chi con palloni, frisbee, costru- zione di capanne, pareti per arrampi- cata ed esplorazione del bosco o per finire chi, come il sottoscritto, ha montato una slackline sulla quale si sono cimentati i vari bambini e qualche adulto. Un wurstel ed un panino spe- ciali, cucinato e serviti in modo semplice sono stati molto apprezzati da grandi e piccini. Ricorderò la giornata pensando a tutte le Madonnine incon- trate sulla salita (forse una decina, ma la stanchezza me ne ha fatto vedere molto di più) ma soprattutto allo spirito di unione e collaborazione tra tutti. Grazie quindi alla Frau Ulli, a tutte le maestre e a quanti hanno contribuito a rendere bellissima questa giornata
Einige Beobachten der pädagogischen Fachkräfte:
+ wie unkompliziert und ohne lange Diskussionen die Väter den Tag organisiert haben
+ wie konsequent sie auf die Kinder eingegangen sind, sich gegenseitig ausgetauscht haben, sich was beibringen (Maipfeiferl bauen)
+ Väter möchten das jedes Jahr machen
+ Väter haben sich bedankt, einbezogen worden zu sein
+ man konnte auch mit einzelnen Vätern länger sprechen
Die Väter der Kitas im Passeiertal wanderten gemeinsam zu einem Bauernhof, wo groß und klein allerlei Tiere kennenlernen (und auch streicheln) durften und von der Bauernfamilie mit einem köstlichen Buffet verwöhnt wurden.
Am Ende des Kindergartenjahres fand jeweils ein Evaluationsworkshop bzw. -gespräch statt. Hier einige Erkenntnisse (Auszüge):
welche Fragen haben mich besonders zum Nachdenken angeregt?
– wie wenig bewusst wir die Väter wahrnehmen, obwohl sie vermehrt anwesend sind
– wie wenig wir vom Potential der Väter wissen
Welche Fragen sind für mich noch offen? Wo wünsche ich mir noch eine Vertiefung?
– die Anregung statt „liebe Eltern“ besser „liebe Mütter, liebe Väter“ zu schreiben
– es macht bei mir persönlich einen Unterschied, ob ich mit einem Vater oder einer Mutter beim Bringen oder Abholen des Kindes spreche und inwieweit das mit dem tief im Unterbewussten verwurzelten Rollenbildern zusammenhängt
Was habe ich in diesem Jahr neu gelernt?
– wenn man Väter gezielt anspricht, bringen sie sich auch mehr ein
es wäre wichtig es (Projekt / Schwerpunkt) fortzuführen
– die Wichtigkeit Väter bewusst einzubeziehen, weil es auch für die Kinder wichtig ist
– Kinder erzählen schneller und mehr den Vätern bei der Übergabesituation
– wirkt auch auf die Väter, die sich noch nicht so einbringen (z.T. über die Kinder)
– Habe heuer das Angebot „Keksebacken“ mit „liebe Väter“ ausgeschrieben. Daraufhin haben sich am ersten Tag drei Mütter eingetragen. Auf meine Nachfrage bei diesen drei Frauen habe ich die Antwort bekommen, dass sie das „Liebe Väter“ überhaupt nicht wahrgenommen hatten. Ich habe dann eine neue Aufforderung aufgehängt und das „Väter“ farblich hervorgehoben. Nun haben Frauen ihre Männer angemeldet.
Was möchte ich im nächsten Jahr weiterführen, verändern/ verbessern?
– wieder zu Väterabend einladen
– Väter im Bewußtsein halten
– weiter machen, aufrecht halten
– mehr schauen, wie Väter in den Kindergartenalltag einbezogen werden können bzw. Väter motivieren Vorschläge, Themen, Angebote (im Rahmen der Möglichkeiten) einzubringen
Für das Kindergartenjahr 2018/19 ist in einem Kindergarten wieder ein Väterabend geplant, um die Väter z.B. im Rahmen der Raumgestaltung bzw. der päd. Arbeit mit den Kindern einzubinden. Die Kitas möchten ebenfalls Väter gewinnen etwas gemeinsam mit den Kindern im Außenraum zu bauen.